Lebensachterbahn
Kennst du das wenn das Leben mit dir Achterbahn fährt und du
mittendrin einfach aussteigen möchtest oder anhalten willst, weil du keine
Kraft mehr hast diese Höhen und Tiefen zu überwinden und emotional zu tragen.
Stell dir doch mal vor, du stehst vor der Achterbahn, siehst
die Strecke und eigentlich weißt du was dich erwartet, denkst du. Aber so
richtig weißt du es eben doch nicht. Kannst du die Höhen nicht einschätzen und
den Fall ebenso nicht.
Nun gut. Wir kennen das Leben Achterbahn nicht. Wir kennen
weder die Höhen noch die Tiefen. Wir können die Steigung nicht sehen und auch
nicht einschätzen und die Tiefen noch weniger.
Es gibt Zeiten im Leben da fährt die Achterbahn so schnell
und du wirst so mitgerissen, dass der Kopf irgendwann aussteigt. Das du mitten
auf der Strecke anhalten möchtest. Innehalten möchtest. Weil du gar nicht mehr
mitkommst. Weil die Emotionen und die Dinge die passieren so tiefgreifend sind
für dich, dass du eigentlich nur noch angestrengt bist.
Für mich persönlich ist es so, dass ich ein emotionaler
Mensch bin, auch wenn mir oft nachgesagt wird, dass ich cool und abgeklärt
wirke (was ich auch nicht bestreiten möchte). Aber ja, ich bin emotional in
persönlichen Dingen eher für mich und wenn es um andere Dinge geht sehr
extrovertiert.
Ich erlebe diese Höhen und Tiefen momentan als sehr
ermüdend. Meine Achterbahn fährt zu schnell und wenn ich alles mitnehmen möchte
und momentan hänge ich mit dem Kopf und dem Herzen voll drin, bin ich wirklich himmelhochjauchzend zu Tode
betrübt. Ich habe gerade keine Kraft den nächsten Berg hochzufahren, weil ich
weiß, dass es keine Stunde später wieder ganz tief bergab gehen kann.
So extrem war es noch nie. Ich bin total zufrieden mit
meinem Leben und ich liebe die Höhen, weil sie im Normalfall mich beflügeln und
mich leicht machen. Und mir helfen durch die nächste Tiefe zu gehen. Die
Leichtigkeit mit in die nächste Talfahrt zu nehmen, hilft diese besser zu
bewerkstelligen. Und ich schätze jede
Tiefe, da sie mich weiterbringt und mich stärker macht.
Aber wenn du jeden Tag fünf Mal rauf und runter fährst, dann
ist es ein emotionaler Brainfuck. Denn auch positive Energien kosten Kraft.
Wie nun also umgehen damit?
Ein allgemeingültiges Rezept gibt es wohl nicht. Ich habe es
gestern Oasen schaffen genannt. Hilft mir das am meisten. Zeit mit Menschen
verbringen, die mich erden. Zeit in der Natur oder beim Sport. Texten. Lesen.
Schöne Bilder angucken. Alles was hilft im Körper zu bleiben oder
zurückzukehren ist gut. Ich arbeite zwar gerade viel und habe kurze Nächte,
aber dennoch nehme ich mir kleine Oasen im Alltag (ihr wisst ja wie Funny van
Dannen sagt: Alltag ist ein Tag im All). In dieser Oasenzeit lasse ich Dinge
einfach Dinge sein und konzentriere mich nur auf mich und mein Gegenüber. Lasse
die Hysterie raus und stoppe die Achterbahn, wenn auch nur für einen kleinen
aber feinen Moment.
Ich sende euch Sonne aus meiner Oase
Sophie
Sophie