Donnerstag, 18. Dezember 2014

Weihnachtsgrüße und Jahresrückblick

A lot can happen in one year.

 
Oh ja. Hättet ihr vor einem Jahr gedacht, dass ihr heute an diesem Punkt angekommen seid?

Ich finde diesen Gedanken immer wieder erstaunlich und lade jeden einzelnen dazu ein, darüber zu reflektieren, was dieses Jahr richtig gut lief und was dieses Jahr eine große Herausforderung war. Und trotz allem stehen wir heute hier und können dankbar zurückblicken. Denn alles hat uns nur Stärker gemacht.

In den nächsten Zeilen, kommt wie jedes Jahr mein Resümee und ein kleiner Einblick, wie ich mein Jahr 2014 verbracht habe.

 Dieses Jahr wurde ich, wie so viele andere auch, ganz schön auf die Probe gestellt.

Es fing sehr ruppelig an. Ich habe viel gearbeitet, zu viel. Und hatte das Gefühl aufgefressen zu werden. Noch in Berlin habe ich versucht irgendeine Balance herzustellen. Ich bin sehr dankbar, dass das auch geklappt hat. Zumindest habe ich dieses Jahr, das erste Mal seit langem das Gefühl, dass ich das gesamte Jahr 2014 ganz viel Zeit mit meinen Herzmenschen hatte. Was sicherlich auch daher kommt, dass ich sehr gerne in meine Küche einlade zum chillen, Tee trinken, essen, lachen und weinen. Aber auch sehr gerne Berlin entdecke.

Die ersten drei Monate dieses Jahres waren auch von ganz viel Babyzeit geprägt. Meine gute Freundin hat ihr Baby bekommen und mich zur Patentante gemacht. Ich habe die Zeit so unglaublich genossen. Wir haben in den ersten Monaten viel Zeit verbracht und viel Tee getrunken. Ich bin immer ganz erfüllt von diesen Treffen nach Hause gekommen. Wir haben unsere über 20 Jahre lang anhaltende Freundschaft so intensiv ausleben dürfen, wie schon länger nicht mehr. Wie schön, wenn er auf meinem Bauch ein bisschen eingeschlafen ist. Und so schön ist es, ihm nun zuzuschauen, wie er die Welt entdeckt. Ein wirkliches Geschenk.

Meine Nichte ist nun auch im Zeitalter von Whatsapp und google+ angekommen, so dass wir auch anfangen eine Beziehung aufzubauen. Mit jetzt 13 Jahren tauche ich in neue Welt ein.

Ein Kapitel in diesem Jahr möchte ich nicht aussparen. Ich habe das Gefühl, dass dieses Jahr unter dem Stern: ‚Fremde werden zu Freunden‘ stand.

Ich durfte eine sehr erholende und schöne Zeit in Hamburg verbringen, um dort mit Stefano die Welt zu ergründen. Ich habe in ihm einen guten Freund, der mich herauszufordern weiß, aber mich auch emotional zu unterstützen weiß. (Danke für alles!) Hier sind wir uns erst als Fremde begegnet und als Freunde auseinander gegangen.

Ende März ging es recht kurzfristig nach Andalusien. Ich hatte 1,5 Wochen Zeit, um das nötigste zu klären und mich darauf einzustellen. Ich habe dort in einem Clubhotel als Fitnesstrainerin gearbeitet. Das stand schon so lange auf meiner Liste und ich bin dankbar, dass abhaken zu können.

Es war eine unglaublich bereichernde Zeit. Ich durfte viel über mich lernen. Und auch über meine Verbindungen zu meinen Freunden. Meine gute Freundin und ich sind durch diese Zeit auf die Entfernung uns noch näher geworden. Was mich immer wieder erstaunen lässt, dass das noch geht. So höre ich nie auf zu lernen und zu danken.

Der Ort an dem ich gelebt hatte war einfach nur magisch. Dünen, Strand, Sonnenuntergänge wie im Bilderbuch, freundliche Menschen und viele neue Orte. Andalusien ist so schön. Meine Reiseempfehlung für dich!!! So eine einzigartige, bunte Gegend.

Ich habe ihn dieser Zeit sehr viel Dankbarkeit leben dürfen. Es stimmt, dass bei Sonne und Meer die Schwierigkeiten nicht ganz so schwierig aussehen. Oder sogar sind. Viele Menschen haben in dieser Zeit meinen Weg gekreuzt und ich bin für jeden einzelnen so dankbar. Ich konnte sehen, wie Fremde zu Freunden wurden, in einer so kurzen Zeit. Das gemeinsame erleben schweißt schnell zusammen.

Und ich habe Menschen kennengelernt, die mich nachhaltig geprägt und verändert haben. Danke!

Der Sport kam ganz schön zu kurz. Nun werdet ihr sagen: „WAAAASSSS?!?!?! Du warst doch das ganze Jahr als Trainerin unterwegs“.  Womit ihr nicht ganz Unrecht habt. Aber der Sport für mich kam ganz schön zu kurz. Ich habe 3-5 Kurse am Tag gegeben. 6 Tage die Woche. Da hat die Zeit für mich nicht mehr gereicht. Ab und an war ich laufen oder pumpen oder cyceln, aber das Wahre war es nicht. Nun nutze ich gerade die Zeit, gebe kaum Kurse und trainiere wieder für mich. Auch eine schöne Erfahrung. Ab Januar steige ich dann voll ein. (Gerade komme ich noch an….). Ich habe eine Challenge mit mir am laufen, darüber folgt dann nächstes Weihnachten mehr.

Es hat mich unheimlich fasziniert und zufrieden gemacht, die Menschen in meinen Kursen zu begleiten. Ich hatte viele, die (fast) jeden Tag gekommen sind und wir am Ende Fortschritte sehen konnten. Genauso hatte ich Kniepatienten, die in meinen Kursen mehr erreicht haben, als in 5 Sitzungen beim Physio. Das ist sehr rührend. Meine älteste Teilnehmerin (wissentlich) war 82 Jahre alt und hält sich zu Hause durch Gartenarbeit fit. Eine sehr erfrischende Frau.

Ich bin jetzt seit einigen Wochen wieder hier und versuche meinen Weg zu finden. Ich habe einige Ideen, aber ich muss schauen, wie ich das umsetzen kann. Mehr darüber berichten werde ich dann im neuen Jahr. Wenn ich ein bisschen klarer sehen kann!

Wenn ich zurückblicke sehe ich ein sehr herausforderndes Jahr mit vielen Tiefen.

Wenn ich zurückblicke sehe ich aber auch viele Höhen. Ich habe sehr viel gelacht und viel Licht gegeben und bekommen. Und ich habe viel gelebt.
 
Ich bin sehr dankbar für Menschen, die mich begleiten und die ich begleiten darf.  Menschen, die mich inspiriert und gefordert haben. Mich gespiegelt und mich getröstet haben. Menschen, die mit mir die Schönheit und Verrücktheit des Lebens erlebt haben.

Ich bin sehr dankbar für das Meer, das Salz in der Luft, das Rauschen und den Strand. Denn, wenn ich ehrlich bin, ist das Leben. Weite. Freiheit. Hier kann mein Geist anwesend oder eben abwesend sein. Hier kann ich Kraft tanken und sein.

Ich bin sehr dankbar für die Sonne, die mich gewärmt und gestärkt hat. Die wohl größte Macht neben der Liebe ist die Sonne. Das Leben mit Sonne, ob von oben und/oder im Herzen ist so viel wertvoller.
 
Nun meine Frage an dich:
Wofür bist du dieses Jahr dankbar?
 
Vielleicht schaffst du es für dich zurückzublicken. Dieses Jahr nicht im Stress zu beenden, sondern mit Ruhe und deinen Herzmenschen.
Ich wünsche dir eine von Liebe erfüllte Weihnachtszeit und das du gesund und mit neuer Kraft in ein neues aufregendes Jahr starten kannst.

Mit drei Dingen zum Nachdenken verabschiede ich mich nun:
1. Ein Spruch von Anais Nin:
I'm restless. Things are calling me away.
My hair is being pulled by the stars again.


2. Einem Zitat aus American Beauty:
"...but it's hard to stay mad, when there's so much Beauty in the world. Sometimes I feel like I'm seeing it all at once, and it's too much, my heart fills up like a balloon that's about to burst...And then I remember to relax, and stop trying to hold on to it, an then it flows through me like rain and I can't feel anything but gratitude for every single moment of my stupid life...You have no idea what I'm talking about, I'm sure. But don't worry...you will someday."
 
 
3. Meinem Lied, weil es immer noch aktuell ist: https://www.youtube.com/watch?v=XcIF3yTiEMM

Sonne, Sophie







PS: In meinem Picasa Album findest du noch mehr Bilder!

Freitag, 14. Februar 2014

Von Zugfahrten und anderen Gedanken


Bei langen Zugfahrten oder Autofahrten, wenn die Welt an mit vorbeizeiht, dann ist immer Denkzeit angesagt. Mit Musik in den Ohren, wenn alles an mir vorbeizieht habe ich das Gefühl undendlich mit meinen Gedanken zu sein. Nur ich, in mir und meinem Kopf.
Die Welt zieht an mir vorbei. Ich sehe Dörfer, Bäche, Tiere. Ich sehe schönes und weniger schönes. Ich rieche nicht. Ich schmecke nicht. Ich sehe nur. Vor den Kulissen und hinter den Kulissen.

Menschen kommen mir in den Sinn. Einige alte Freunde vor meinen Augen. Mit ist so, als würden sie immer mit mir reisen. Obwohl sie manchmal gar nicht mehr aktiv teilhaben an meinem Leben. Da hätten wir meine alte Freundin. Sobald ich mich auf eine Fahrt begebe ist sie mit mir. Ich denke an erlebtes und unerlebtes. Ich denke an Wünsche die wir geteilt haben an vergangenes und an aktuelles. Ich denke an gesprochenes und unausgesprochenes.

Es heißt ja nachts herrscht eine andere Realität. Ich finde auf Fahrten auch. In diesem leeren Raum herrscht eine Magie. Viele Menschen an einem Ort und jeder hat ein Ziel. Ankommen. Und jeder hat einen anderen Weg, obwohl wir augenscheinlich alle denselben haben! Jeder ist mit seinen Gedanken, mit seinem Buch, mit seiner Musik. Allein. Allein mit seinem Leben.
Diese Magie der Fahrt. Alles bewegt sich nur ich selbst stehe still. Kein Wunder, dass die Gedanken anfangen zu kreisen.

Bewege ich mich nicht, sondern werde bewegt.

Müssen sich unsere Gedanken bewegen, wenn wir bewegt werden? Was passiert sonst mit uns? Würde uns dieses Gefühl verrückt machen? 

Freitag, 7. Februar 2014

Lebensachterbahn

Kennst du das wenn das Leben mit dir Achterbahn fährt und du mittendrin einfach aussteigen möchtest oder anhalten willst, weil du keine Kraft mehr hast diese Höhen und Tiefen zu überwinden und emotional zu tragen.

Stell dir doch mal vor, du stehst vor der Achterbahn, siehst die Strecke und eigentlich weißt du was dich erwartet, denkst du. Aber so richtig weißt du es eben doch nicht. Kannst du die Höhen nicht einschätzen und den Fall ebenso nicht.
Nun gut. Wir kennen das Leben Achterbahn nicht. Wir kennen weder die Höhen noch die Tiefen. Wir können die Steigung nicht sehen und auch nicht einschätzen und die Tiefen noch weniger.

Es gibt Zeiten im Leben da fährt die Achterbahn so schnell und du wirst so mitgerissen, dass der Kopf irgendwann aussteigt. Das du mitten auf der Strecke anhalten möchtest. Innehalten möchtest. Weil du gar nicht mehr mitkommst. Weil die Emotionen und die Dinge die passieren so tiefgreifend sind für dich, dass du eigentlich nur noch angestrengt bist.

Für mich persönlich ist es so, dass ich ein emotionaler Mensch bin, auch wenn mir oft nachgesagt wird, dass ich cool und abgeklärt wirke (was ich auch nicht bestreiten möchte). Aber ja, ich bin emotional in persönlichen Dingen eher für mich und wenn es um andere Dinge geht sehr extrovertiert.
Ich erlebe diese Höhen und Tiefen momentan als sehr ermüdend. Meine Achterbahn fährt zu schnell und wenn ich alles mitnehmen möchte und momentan hänge ich mit dem Kopf und dem Herzen voll drin,  bin ich wirklich himmelhochjauchzend zu Tode betrübt. Ich habe gerade keine Kraft den nächsten Berg hochzufahren, weil ich weiß, dass es keine Stunde später wieder ganz tief bergab gehen kann.
So extrem war es noch nie. Ich bin total zufrieden mit meinem Leben und ich liebe die Höhen, weil sie im Normalfall mich beflügeln und mich leicht machen. Und mir helfen durch die nächste Tiefe zu gehen. Die Leichtigkeit mit in die nächste Talfahrt zu nehmen, hilft diese besser zu bewerkstelligen.  Und ich schätze jede Tiefe, da sie mich weiterbringt und mich stärker macht.
Aber wenn du jeden Tag fünf Mal rauf und runter fährst, dann ist es ein emotionaler Brainfuck. Denn auch positive Energien kosten Kraft.

Wie nun also umgehen damit?

Ein allgemeingültiges Rezept gibt es wohl nicht. Ich habe es gestern Oasen schaffen genannt. Hilft mir das am meisten. Zeit mit Menschen verbringen, die mich erden. Zeit in der Natur oder beim Sport. Texten. Lesen. Schöne Bilder angucken. Alles was hilft im Körper zu bleiben oder zurückzukehren ist gut. Ich arbeite zwar gerade viel und habe kurze Nächte, aber dennoch nehme ich mir kleine Oasen im Alltag (ihr wisst ja wie Funny van Dannen sagt: Alltag ist ein Tag im All). In dieser Oasenzeit lasse ich Dinge einfach Dinge sein und konzentriere mich nur auf mich und mein Gegenüber. Lasse die Hysterie raus und stoppe die Achterbahn, wenn auch nur für einen kleinen aber feinen Moment.


Ich sende euch Sonne aus meiner Oase
Sophie