Dienstag, 31. Juli 2012

Der Mann und der Berg...


...der Glaube kann Berge versetzen!

Dieses Sprichwort kennt jeder von uns. Davon gehe ich aus! Gerade in der christlichen Umgebung wird es gerne verwendet. In der nicht kirchlichen Gesellschaft heißt es wahrscheinlich eher: ‚Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg’.

Das ist auch mal eben schnell daher gesagt. Manchmal sogar mit einer leicht negativen Note wie z.B. ‚Stell dich nicht so an, wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!’

Die Tragweite dieses Satzes verstanden, haben aber wahrscheinlich nur die Wenigen, die das wirkliche Ausmaß über Gedankenkraft schon einmal erlebt haben. Bei sich selbst oder in ihrem Umfeld.

In diesem Punkt geht es um eine Verantwortung. Die man abgeben kann, die man aber auch selbst übernehmen kann. Gott kann nur arbeiten wenn wir, platt gesagt, auch Lotto spielen.

(Es gibt doch diesen Witz, den mein Vater mir immer wieder gerne erzählt: Ein armer, gläubiger Mann betet zu Gott: "Lieber Gott, bitte lass mich im Lotto gewinnen." Am nächsten Tag betet er wieder: "Herr, bitte mach, dass ich im Lotto gewinne." So geht das Tag für Tag. Nach einem Jahr betet der Mann immer noch: "Lieber Gott, bitte lass mich auch mal im Lotto gewinnen." Nichts passiert. Der Mann betet tapfer weiter, dann erhellt sich plötzlich der Raum und eine tiefe, laute Stimme spricht zu ihm: "Lieber Mann, gib mir eine Chance, kauf dir endlich einen Lottoschein!")

So sieht es aus, wir müssen die Wege erkennen, sie gehen, den Willen zeigen und dann kann auch gehandelt werden. Von nichts kommt nichts.
Es geht also darum die Verantwortung für seinen Geist und seinen Körper zu übernehmen und dann zu handeln und der Rest wird sich ergeben.

Körper und Geist sind eins. Das wissen wir alle. Dennoch separieren wir beides sehr gerne voneinander. Wie oft kommt es vor das wir unseren Körper missachten, ihn vielleicht sogar blöd finden. Uns selbst (also unseren Geist) aber nicht. Wenn ich meinen Körper z.B. hässlich finde, dann bin ich ja als ‚Mensch’ noch lange nicht hässlich. Also meine Art ist dann ja nicht doof oder ekelig. Aber meinen Körper schon.

Ich habe eine Geschichte gehört, die mich tief beeindruckt hat. Ich habe über so ein Thema schon mal nachgedacht, als ich eine sehr emotionale Talk Runde mit Samuel Koch gesehen habe. Wie er erzählte, das bestimmte Dinge nur möglich sind, weil er nicht aufgibt und weil er seine Gedankenkraft nutzt.
Nicht aufgeben ist hier wohl auch noch ein anderer wichtiger Punkt.

Ein junger Mann, der Leistungssport betrieben hat und so wie ich jetzt meinen würde damit auch erfolgreich war, wurde von heute auf morgen aus dem Leben gerissen. Durch einen Überfall, bei dem sein Rückenmark verletzt wurde. Von heute auf morgen wurde alles anders. Nichts mehr mit Karriere. Alles aus und vorbei.

Der Fokus in dem nachfolgenden Jahr lag wohl eher darauf wieder eine körperliche Normalität herzustellen. Normalität, in seinem Fall, was das hieß? Medizinisch gesehen ist dieser Mann bis heute nicht ‚gesund’ oder ‚normal voll funktionstüchtig’. Medizinisch gesehen ist er immer noch rechtsseitig gelähmt. Was ist ein Radsportler, der nicht laufen kann? Das wird er sich bestimmt auch gefragt haben, als er das erste Mal aus seinem Krankenhausbett steigen wollte und fiel. Weil er weder laufen, noch sich auf seinen Beinen halten konnte. Seine Worte, als er die Geschichte erzählte hatte, waren: „Ich habe es immer wieder versucht. Ich bin immer wieder aus dem Bett aufgestanden und ich bin immer wieder gefallen und bin trotzdem immer wieder aufgestanden. Bis ich es irgendwann geschafft habe einen Fuß vor den anderen zu setzen. Glaubt mir eins, der Glaube kann Berge versetzen.“

Er wirkt auf mich ein bisschen wie eine Hummel (man sagt der Hummel ja nach, dass sie nur fliegen kann, weil sie nicht weiß das sie zu schwer ist zum fliegen, (das wiederum wurde widerlegt, aber das ignorieren wie ganz dezent)). Kann er theopraktisch (also theoretisch und praktisch = theopraktisch) nur laufen, weil er weiß das er laufen kann? Wenn dem so ist, ist es der absolute Wahnsinn.

Ein Mann, der nur laufen kann, weil er glaubt. An sich. Und weil er sich nicht mit dem Status quo zufrieden gibt. Und, weil er weiß, dass er laufen kann. Das Wissen ist wohl ein Schlüssel und fast schon wie der erste Dominostein. 

Wissen – Glauben – Verantwortung übernehmen – Berge versetzen – es Tun.

Ja, der Glaube kann Berge versetzen.

Aber der wohl noch wichtigere Punkt ist nicht aufzugeben. Niemals. Sich oder die Situation einfach kampflos sich selbst zu überlassen. In diesem Fall braucht man wohl gar nicht anfangen zu kämpfen/ zu glauben.

Ich weiß zu wenig über diese Geschichte, um weiter auf seine Gedanken eingehen zu können. Und ich kann mir wahrscheinlich auch nur vage vorstellen, was er gedacht, gefühlt und wie oft er gezweifelt hat an sich und an der Welt. Wie oft die Frage kam (kam sie überhaupt? Kommt sie nicht immer automatisch mit einem Schicksal?) – warum gerade ich?

W-Fragen in persönlichen Schicksalen sind selten gute Fragen. In den meisten Fällen führen sie zu keinem Ergebnis oder gar zu einer Lösung.
(Wieso, weshalb, warum?)

Da hatte er also diesen riesigen Berg vor sich. Was macht man damit? Platt gesagt ihn einfach abtragen? Ihn versetzen? Das ist immer so schön leicht gesagt. Aber was steckt denn dahinter? Geduld, Durchhaltevermögen, Kraft, Fleiß und die kleinen Schritte anzuerkennen, lieb mit sich zu sein.
Strenge und sich selber richten hat wohl hier nichts zu suchen. Eher im Gegenteil.

Ich persönlich würde ja zu letzterem tendieren, so gut kenne ich mich. Aber würde ich ihn so einem Fall wohl keinen Berg versetzen. Ihn eher noch größer bauen und mich früher oder später völlig entkräftet am Boden liegen sehen.

Man muss wohl vollkommen in sich selber sein. Mit dem Körper und Geist eins. Um mit dem Glauben an sich und mit dem Wissen um die Fähigkeit, das man in der Lage ist laufen zu können, zu arbeiten. Oder eben genau damit Berge zu versetzen.

Ich weiß nicht wie es bei ihm war, war er in sich eins? Wie hat er das erlebt. Gab es Zwiegespräche zwischen seinem Kopf und seinem Körper? Und wie ist es in den ersten Momenten, wenn der Körper nicht das macht was der Kopf sagt? Was denkt man in den Momenten des Zweifelns? Wenn die Fortschritte nicht sichtbar sind, weil sie so klein sind?

Der Glaube an sich selbst kann Berge versetzen, Krankheiten heilen, einen gelähmten zum laufen bringen.

Wenn man keine Wahl mehr hat, schwach zu sein, weil das einzige was man tun kann (es gibt ja nichts zu verlieren) es zu probieren, dann probiert man wahrscheinlich bis zum bitteren Ende.

Man möchte sich gar nicht ausmalen, wie man handeln würde, wenn so etwas passiert. Aber sind wir doch mal ehrlich, jeder hat sich das doch schon gefragt oder? Spätestens, wenn man im Umfeld einen betroffenen hat.

Also ich habe mich das schon oft gefragt. Wie würde ich mit/in so einer Situation mit mir, meinem Körper und der Welt umgehen?
Natürlich gibt es hier nicht DIE Antwort, aber einen Gedanken ist es in jedem Falle wert.

Aber im Sport fällt es mir immer wieder auf und auch neulich erst hatte ich das Gespräch mit meiner guten Freundin D. Wie dankbar können wir uns/ unserem Körper sein, dass er diesen ganzen Sport/ dieses Leben mitmacht? Das er uns trägt und erträgt.

Seit neuestem lasse ich meine Teilnehmer sich nach den Kursen bei ihren Körpern bedanken. Viele lächeln...

Aber welch Luxus, dass wir Arme und Beine haben, die wir bewegen dürfen. Welch Luxus, dass wir Atmen, welch Luxus, dass wir nicht eingeschränkt sind und Hilfe brauchen im Alltag, welch Luxus, dass wir eine Stimme haben, die wir benutzen können und welch Luxus, dass meine Finger tippen können.

Dieses nennt sich wohl Achtsamkeit.
Das ist etwas ganz besonderes und wir begreifen es, wenn überhaupt, oft leider zu spät!

Mit unserem Glauben an uns können wir Berge versetzen.

Das hängt fest in meinem Kopf, spätestens seit dem Wochenende ist es eingemeißelt in mir.  Alles ist machbar, wenn wir an uns Glauben. Wenn wir für uns Verantwortung übernehmen. Und wenn wir lieb zu uns sind und achtsam für die kleinen Schritte und Dinge im Leben.

Habt euch wohl. Seid achtsam. Glaubt!

- nach dem Regen die Sonne,
ich bin ein Kind der Hoffnung-

Sonne im Herzen und einen Schmetterling, Sophie


 Dieses Lied (und der Phoenix an sich) sprechen für sich.... 


 Mein Rap is' Soul und meine Seele brennt,
das Feuer meine Feder lenkt,
meine Leute, die ich liebe und hier rappresente,
ich schreibe Zeilen mit dem Blut des Lebens,
will das Gute sehen, ich kenn' es gut das Elend,
kann nur gut die Wut verstehen,
wir sind die letzten in der langen Schlange
zur Kasse des Lebens, verlassen vom Segen, im prasselnden Regen,
ich seh meinen Vater mit Tränen in den Augen,
es wird Zeit für mich zu gehen, ich muss nach oben und um's Leben kaufen,
es gibt keinen Mensch, der mich hält,
mein Feuer zu grell, ich stand schon zu lang im Schatten der Welt,
ich will meine Eltern in Häusern sehen und nicht in Betonklötzen,
wo sie nur in kleinen Räumen leben
Homie, sag mir bitte nicht, dass mich das Geld nicht glücklich macht,
no Money, nur Problems, du weißt nicht, was wir hier durchmachen
Von unten nach oben, aus dem Dreck an's Licht,
der Goethe der Straße, wie Phoenix aus der Asche ich flieg

Ich war zu lange am Boden,
zu viele Probleme, die mich lähmen,
yo, ich muss nach oben, Homie
viel zu lange am Boden,
zu viele Krisen, ich könnt' um mich schießen,
muss nach oben, Bitch!

Ich hab' in meinem Leben viel Scheiss gesehen,
aber will mich nicht damit brüsten,
im Gegenteil, ich will die Scheisse vergessen,
ich will von unten nach oben, hab' mit meinem Leben bezahlt und will für jedes Jahr aufwiegen mit mindestens sieben Karat,
Ich will kein Käfer, ich will AMG fahrn,
'n Ledergroßes LCD für Navigator,
dickes Haus und fett Moneyto
Jop, ich will von Wohnung mit Kakerlaken
zur Villa mit drei Etagen,
ich hab' dicke Pläne, Homie, ich will durchstarten,
Ich zahle bar mit Skills,
Geb' Gas am Abend und fahr durch die Straßen,
smoke mit Homies Weed und chill',
nach dem Regen die Sonne,
ich bin ein Kind der Hoffnung
und verbeug' mich vor Gott und meiner Mutter,
denn sie geben mir Kraft zum hochkommen,
meine Leute, mein Clan, mit dem ich marschier',
fokusier mein Ziel und kämpfe für Freiheit,
die Wahrheit, mein Team,
von unten nach oben, aus dem Dreck an's Licht,
der Löwe der Straße, wie Phoenix aus der Asche ich flieg

Ich war zu lange am Boden,
zu viele Probleme, die mich lähmen,
yo, ich muss nach oben, Homie
viel zu lange am Boden,
zu viele Krisen, ich könnt' um mich schießen,
muss nach oben, Bitch!

Mach' den Weg besser frei,
denn ich bin unaufhaltbar,
ich komme, um zu holen, was mir zusteht,
da an dem Mikrofon mein Blut klebt,
euer Hass macht mich stark,
ich lauf' in eure Schläge, eure Fäuse sind aus Glas,
Mein Herz ist stählern, ich werd' mich erheben,
aus der Asche des Leides,
seh' mein Ziel und ich weiß, ich erreich es,
der Tag wird kommen und ihr begreift, was ich meine,
ich strecke meine Flügel aus Feuer und flieg' in die Zukunft,
denn das ist mein Land, meine letzte Hoffnung, meine Zuflucht,
ich glaube an Gott, auch wenn er nicht an mich glaubt,
ich glaub' an mich selbst, auch wenn die ganze Welt mir sagte, dass ich nix taug',
ich wusste schon als kleines Kind, dass dies mein Weg ist,
geschaffen, um zu burnern, meine Mukke, sie belegt es,
A-Z-A-D, V-S-F-S, von der Straße für die Straße,
streu' meine Liebe und bring' Rap back,
von unten nach oben, aus dem Dreck an's Licht,
der König der Straße, wie Phoenix aus der Asche ich flieg'.



Donnerstag, 21. Juni 2012

Freiheitsspiel - mein Lied über die Freiheit 2. Teil


Freiheitsspiel
Spielst Du mit mir das Spiel
der Freiheit -
aber wenn ich Dich loslasse,
lasse mich nicht fallen.

Ulrich Häusler


Nachdem ich mich heute mal wieder eingehend mit dem Thema Freiheit beschäftigen musste, habe ich noch mal den alten Text über Freiheit gelesen und dabei ist mir aufgefallen, dass ich auf dieses Zitat gar nicht weiter eingegangen bin. Dabei ist es doch hochgradig spannend:

Was passiert in unserer Gesellschaft, was passiert mit uns, in uns, wenn wir das Spiel der Freiheit spielen?

Eine spannende Frage, die Idee die Ulrich Häusler hier hatte ist sehr ehrlich und auf eine Art und Weise sehr verletzend. Es scheint zu oft zu passieren, dass man fallengelassen wird, wenn man Freiheit gibt.
Wir Menschen sind gar nicht mehr in der Lage mit einer Freiheit umzugehen. Ist unser Tun und unser Handeln doch bestimmt von richtig oder falsch der Gesellschaft und der Gesetze. Doch bevor ich weiter auf das Freiheitsspiel eingehe, widme ich meine Gedanken dem ‚Spiel’:

Eine alte Definition für Spiel stammt von dem niederländischen Kulturanthropologen Johan Huizinga. In seinem Hauptwerk Homo ludens schreibt er:

„Spiel ist eine freiwillige Handlung oder Beschäftigung, die innerhalb gewisser festgesetzter Grenzen von Zeit und Raum nach freiwillig angenommenen, aber unbedingt bindenden Regeln verrichtet wird, ihr Ziel in sich selber hat und begleitet wird von einem Gefühl der Spannung und Freude und einem Bewusstsein des ‚Andersseins‘ als das ‚gewöhnliche Leben‘.“
– Huizinga: 1938/1991, S. 37

Als ich mit einigen Menschen über das Freiheitsspiel geredet habe, wurde mir immer wieder das Argument entgegengebracht, wie negativ ‚spielen’ doch heutzutage besetzt ist. (Z.B. Ich spiele mit dir...symbolisiert auf Beziehungsebene eine Herabsetzung und eine Ausnutzung und nicht Würdigung meines Gegenübers). Ist es somit hinterhältig, falsch und mit Konkurrenzdenken behaftet.

Aber ist es nicht viel mehr so, dass spielen erst im Erwachsenenalter negativ wurde und von uns bzw. der Gesellschaft pervertiert wurde?
Haben wir als Kinder nicht alle gerne gespielt und uns weder etwas dabei gedacht, noch uns wirklich darum gekümmert wer Gewinner oder Verlierer ist? Das Spiel an sich ist positiv. Kinder spielen anders als Erwachsene. Unbedarft und Bedingungslos und nicht zu vergessen mit Spaß. Wir würden niemals etwas negatives assoziieren, wenn ein Kind uns fragt, ob wir mit ihm spielen möchten. Bei uns geht es oft um Konkurrenz. Ich muss Gewinnen....das beobachtet man bei Kindern auch, aber auf ganz anderer Ebene.

Wann wurde spielen negativ? Könnt ihr euch daran erinnern?
Wenn ich das Zitat von Johan Huizinga richtig interpretiere (und ich habe mir nur das Ende vorgenommen), kann man fast rauslesen, warum spielen negativ besetzt ist. ‚Anderssein’ das ist heute nicht anerkannt, es geht darum mit dem Strom zu schwimmen, nicht aufzufallen und gesellschaftlich akzeptiert zu sein.

Wie singen ‚Die Ärzte’ in ihrem Lied Junge:

Und wie du wieder aussiehst, Löcher in der Hose und ständig dieser Lärm (Was solln die Nachbarn sagen?) Und dann noch deine Haare, da fehlen mir die Worte Musst du die denn färben? (Was solln die Nachbarn sagen?) Wie kommst du nach Hause, wir wissen nicht mehr weiter.


Das spielen wurde uns aberzogen. Das Leben ist ernst und kein Spiel. Es hat sich ausgespielt, sobald man in die Pubertät kommt bzw. ins Erwachsenenalter eintritt. Und zu allem Überfluss ist spielen auch gesellschaftlich oft nicht anerkannt. So wird das Kind in uns doch gerne vergessen. Erwachsene, die für ihr Leben gerne mit Modelleisenbahnen oder sonstigem spielen werden belächelt und für nicht richtig im Kopf befunden (à ‚Anderssein’).
Also unterm Strich können wir festhalten: Das Spielen haben wir verlernt.

Ich habe mich gefragt wo ‚Spiel’ seinen Ursprung hat und wie es definiert wird. Sehr spannend, lest doch mal rein: http://de.wikipedia.org/wiki/Spiel


Zurück zu dem oben genannten Text.

Gerne möchte ich den Text in seiner einfachen Kompliziertheit versuchen verständlich zu machen und tiefer zu beleuchten:

Spielst du mit mir...:
das geht ja schon gut los. Ich bin ja ein Freund von Spielen und vom spielen, ganz egal in welcher Hinsicht.
Aber hier geht es wohl eher um eine Herausforderung, als um ein Spiel. Top oder Flop würde es wohl auch beschreiben. Oder: Traust du dich...?
(Top oder Flop spiele ich heute noch sehr gerne. Es hat schon die witzigsten Situationen auf der Straße, im Club, in meinem Job und in meinem Leben hervorgerufen. Wer den Film ‚Liebe mich wenn du dich traust’ gesehen hat wird verstehen was genau hier gemeint ist. Wer ihn noch nicht gesehen hat, dem kann ich ihn nur ans Herz legen).

Diese Herausforderung klingt für mich eher als eine Möglichkeit sein gegenüber auf Augenhöhe zu holen. Die Frage, die sich für mich dahinter verbirgt ist wohl eher eine andere: Traust du dich, mit mir die Freiheit zu leben? Alles kann und nichts muss? Jeder ist frei und trotzdem sind wir ehrlich, verbunden und verbindlich uns gegenüber?

Spielst du mit mir....geheimnisvoll und spannend stellt sich diese Frage zu Beginn dar.

Ist ja in erster Linie eine gute Idee. Wir ernst ist ein Spiel? Die andere Frage, wie ernst ist ein Spiel, wenn es um einen selber, seine Freiheit und um die Verantwortung und den Respekt des Gegenübers geht?

Wir dürfen hier nicht vergessen, dass jedes Spiel, egal wie frei es ist, Regeln hat.

...das Spiel der Freiheit....
Ich finde hier wird, wie im Kindesalter, auf spielerische Weise versucht dem Gegenüber die Freiheit näher zu bringen, das klingt irgendwie ganz schön komisch und auf eine Art und Weise wie ein pädagogisches Konzept. In Zeiten in denen Freiheit gar nicht mehr gelebt werden kann, entweder aus persönlichen Begrenzungen die man sich auferlegt oder durch auferlegte Begrenzungen der anderen, soll es uns spielerisch beigebracht werden?

Ein Experiment hat finde ich relativ klar gezeigt wie ein Großteil der Menschheit wohl tickt.
Das Video findet ihr unter Youtube und TheFuntheory – Piano Stairs.

Die Frage lautet hier:
...Can we get more people to choose the stairs by making it fun to do...?

http://www.youtube.com/watch?v=2lXh2n0aPyw

Siehe auch dieses Video:
http://www.youtube.com/watch?v=cbEKAwCoCKw

ein letztes noch:
http://www.youtube.com/watch?v=AmyBp8e76eY&feature=related


Ich finde, wir können diese Theorie in alle Lebensbereiche übertragen!!!

Die Frage zum Freiheitsspiel könnten so aussehen:
Können wir mehr Menschen dazu bekommen ihre Freiheit zu leben, sich nicht mehr einzuengen, anders zu sein, aus der Masse herauszutreten? Spannende Frage! Unter diesem Aspekt habe ich das noch nie betrachtet.

Das schwierige ist, finde ich, wenn man diese Freiheit, so wie ich, mit all seinem Dasein lebt, möchte man sich doch gar nicht mehr einschränken. Oder?
So erlebe ich das zumindest. Und damit meine ich nicht, dass man Kompromisse eingehen sollte. Das im Gegenzug finde ich sehr wichtig und auch die Spielregeln einzuhalten (respektvolles Miteinander, gegenseitige Rücksichtnahme, keine Verletzungen, Ehrlichkeit) .
Aber,....meine Freiheit einschränken, nur weil mein Gegenüber vielleicht nicht in der Lage ist seine Freiheit zu leben?

...aber wenn ich dich loslasse,....
Hier haben wir Gewinner. Beide haben auf ihrer Ebene die Freiheit in ihrer Beziehung angenommen. Er/Sie darf gehen, frei denken, frei sein. Alles ist erlaubt. Ich werde losgelassen oder ich lasse los.
Eltern müssen zum Beispiel irgendwann ihre Kinder loslassen. Kinder müssen eigene Entscheidungen treffen und Eltern müssen diese akzeptieren. Das ist ein gutes Beispiel für diesen Satz, bzw. für das ganze Freiheitsspiel.

Loslassen ist so schön! Dinge einfach sein lassen. Situationen, Menschen, Tiere, Dinge. Luftballons loslassen, finde ich das größte, wie sie frei wie ein Vogel, einfach wegschweben. Seifenblasen rufen ein ähnliches Glücksgefühl bei mir aus!

Loslassen und losgelassen werden geben einem das Gefühl der Befreiung. (Be-frei-ung).

....lasse mich nicht fallen.
Viele empfinden bei vollkommener Freiheit in Beziehungen, als wären sie aus einer langen Knechtschaft gekommen. Nur so kann ich mir erklären, dass einer von beiden die Freiheit mit Füßen tritt und die Spielregeln missachtet. (Wie schon im ersten Text erwähnt: Meine Freiheit muss da aufhören, wo die eines anderen beginnt). Fallenlassen kann man hier wohl eher breitgefächert auslegen. Geht es entweder darum seine Verantwortung zu vergessen oder unehrlich zu werden.

Ich möchte an diesem Punkt noch das Wort Orientierungslos mit einbringen. Ich glaube Menschen sind oft überfordert mit zu viel Freiheit. Mit zu vielen Entscheidungen die sie treffen dürfen, dass sie alles wollen und davon ganz viel und dann den Partner einfach fallenlassen und vergessen und meistens als nicht mehr wichtig erachten. Das Leben bietet auf einmal so viele ungeahnte Möglichkeiten. Sie vergessen darüber oft, dass sie eine Verantwortung sich und ihrem Gegenüber tragen. Sie vergessen die Spielregeln UND sie vergessen, dass sie auch die Verantwortung für ihre Handlungen tragen müssen.

Der, der fallengelassen wird, weil er Freiheit lebt und leben will, der kann sich in diesem Fall glaube ich nur auf seine Freiheit berufen und sich damit trösten. Jeder Mensch ist frei, dass zu tun, was er für richtig hält. Leider wird hier vergessen, dass es so viele Irrungen und Wirrungen in dieser Welt gibt und wir oft verlernt haben auf unser Herz zu hören und so beeinflussbar sind von Meinungen, Statistiken, gelesenem, gehörtem.

Einige passende Zitate möchte ich zum Abschluss noch einbinden:

Die fünf Freiheiten des Menschen

Sehen und hören, was wirklich ist, nicht: was sein sollte.
Sagen, was ich denke, nicht: was ich denken sollte.
Fühlen, was ich wirklich fühle, nicht: was ich fühlen sollte.
Fordern, was ich möchte, nicht: immer erst auf Erlaubnis warten.
Risiken eingehen, ohne sich immer erst abzusichern.
Virginia Satir



Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist die Angst, die Grenzen setzt.
Ingmar Bergman

Gedanken wollen oft –wie Kinder und Hunde- dass man im Freien mit ihnen spazieren geht.
Christian Morgenstern

Zu guter Letzt:
Ein zahmer Vogel singt von der Freiheit, ein wilder fliegt.


Ich werde immer weiter fliegen...Sonne im Herzen, Sophie

Samstag, 9. Juni 2012

Wie meine Welt auf meinen Veganismus reagiert...


Immer die Sache mit dem Essen...
und schon wieder ein Thema, bei dem es um Essen, nicht essen und was essen geht.
Die, die mich ein bisschen kennen, kennen meine Eigenheiten ums Essen. Es ging schon im Kindesalter los. Mein Bruder und meine Oma waren oft genug genervt und meinem Bruder war ich oft genug unangenehm, wenn ich bei Oma mal wieder genörgelt habe.

Seitdem ich noch mehr Sport mache als Sport, hat sich mein Essverhalten noch einmal ganz schön geändert. Dieses nennt sich somatische Intelligenz. Alle um mich rum hassen Sie, ich liebe sie. Auch wenn sie mir das Leben noch schwerer macht als schwer.....

Mein Körper sagt mir was ich essen möchte. Dieses geht, zumindest bei mir mit einer Handbewegung einher. Ich schmecke/fühle  sozusagen vor, was ich essen möchte, nehme es gedanklich in den Mund, schaue wie es schmeckt und ob ich es essen möchte. Dieses Procedere kann auch schon mal bis zu 3 Stunden dauern. Wenn ich bis dahin nicht weiß was ich essen möchte esse ich meistens gar nichts. Ich kann einfach nicht nur essen um satt zu werden.

Aber ich möchte euch gar nicht mit meinem Essverhalten langweilen, geht es in diesem Text doch um Beobachtungen zum Thema essen bzw. anders essen.

AUF DEUTSCH: VEGAN ESSEN.

Es fing irgendwann in diesem Jahr an, dass ich beschloss meine Ernährung zu ändern. Verschiedene Varianten der Ernährungsumstellung habe ich mir angeschaut und durchdacht, aber nirgendwo hat es so richtig ‚klick’ gemacht. Mein Körper sendete mir Signale, dass es Zeit ist.
Ich habe nie wirklich Schrott gegessen, aber schon immer zu wenig. Und auch immer noch kämpfe ich bei meinem enormen Kalorienverbrauch durch den Sport darum, dass aufzunehmen was ich verbrauche. Oft schaffe ich es nicht, am Abend kann ich detailgenau wiedergeben was ich zu mir genommen habe (sehr zur Verwunderung meiner Freunde).

Hin und her überlegt, habe ich darüber nachgedacht mich vegan zu ernähren. Ich setze ja schnell und konsequent um, aber vorher wäge ich ab, lese viel und beschäftige mich mit Vor/ Nachteilen, Bedingungen, Herausforderungen vor allen Dingen als Sportlerin, etc.

Der Entschluss stand fest und ich fing Ende April an, auf Raten von Freunden nicht gleich konsequent aber Stück für Stück es umzusetzen.

Als erstes erzählte ich nur ganz wenigen davon. Und fing an alle großen tierischen Produkte wegzulassen. Also Milch, Fleisch, Fisch, Gelantine, Schokolade, Käse, Eier, Eiweißshakes, Butter,......bei Eis fiel es mir schwer, da ja die Eissaison bei Vanille und Marille gerade losging. Einglück ist Sorbet ohne Milch und ich bleibe denen als Kunde erhalten J.

Als Stichtag komplett umzustellen, also in Restaurants nach den Inhalten zu Fragen, noch mehr im Supermarkt die Inhalte zu studieren (es ist ja nicht so, dass ich das nicht vorher auch schon gemacht habe, aber die Dimension ist jetzt schon eine andere) und wirklich auf alle tierischen Produkte zu verzichten habe ich mir den 01. Juni gesetzt.

Die ersten veganen Kuchen habe ich schon gebacken und sie sind mir gelungen. Eine Schwierigkeit die sich mir nun stellt ist, dass ich Sojaprodukte nicht so gut vertrage. Das heißt, die Revolution der Sojamilch in öffentlichen Cafes finde ich total super, nur für mich völlig wertlos, wie wäre es mit Hafermilch oder Reismilch?

Was ich bis dato noch nicht wusste ist, dass ganz viele Menschen Soja nicht gut vertragen.

Mein Bruder kam gleich mit dem Argument, dass der Regenwald abgeholzt wird um Soja anzubauen. Und ja, Soja ist ein umstrittenes Produkt, weil es sehr gut manipulierbar ist.
Dazu möchte ich aber anmerken, dass z.B. in den USA 70% des Getreides an Tiere verfüttert wird. Theoretisch könnte man das ja entweder nutzen um Soja anzubauen und dafür den Regenwald nicht mehr abzuholzen oder den Welthunger zu stillen.

Also, Soja wurde auch gestrichen von meinem Speiseplan bzw. wird es mehr als selten gegessen.

Ich habe mich zu Beginn wirklich nur aus gesundheitlichen Gründen dazu entschieden vegan zu essen. (Zu den gesundheitlichen Punkten komme ich noch). Aber mir war schon immer klar, dass ich, wenn ich einmal darüber nachdenke, ernsthaft nachdenke, was in unserer Welt passiert (Massentierhaltung, Vergasung von Küken, Antibiotikamissbrauch, Zivilisationskrankheiten durch Ernährungslügen,....die Liste ist elendig lang) Konsequenzen ziehen muss. Und ja, mittlerweile ist es auch ein ethischer, moralischer Grund, warum ich auf tierische Produkte verzichte. Für jemanden, der diese Moral nicht hat, weil ihm sein Fleisch wichtig ist, der sollte wenigstens die gesundheitlichen Faktoren in Betracht ziehen oder mal darüber nachdenken.

Ich möchte gar nicht mit einem erhobenen Zeigefinger kommen und mir ist es egal, ob mein Gegenüber Fleisch isst oder nicht, das geht mich gar nichts an. Aber Fakten sind Fakten. Und medizinische Studien sind medizinische Studien. Das einzige was ich tue und das habe ich schon immer so gemacht, ob es um den Glauben oder andere Dinge ging, mich nicht zu verstecken, mit Menschen drüber zu reden, wenn sie mich Fragen (und in 99% der Fälle fragen sie) und nach bestem Wissen zu antworten und auch die Sachen zu sagen die niemand hören/sehen/beachten möchte. Aber der wichtigste Punkt: es zu Leben.

Nach und nach habe ich es dann in meinem Freundeskreis bekannt gemacht. Die Reaktionen waren unglaublich. Und in den meisten Fällen doch eher von Egoismus geprägt. Natürlich immer auch von Verständnis –irgendwie.

Kommen wir zu dem spannenden Punkt des Verzichts. Viele Menschen sind traurig für mich, dass ich dieses und jenes und sowieso nicht mehr essen darf. Aber warum denn? Ich sehe das ganze ja nicht als Verzicht, sondern als eine Bereicherung. Und mal im Ernst, wenn ich so leiden würde, dann würde ich es auch nicht mehr machen. Ist doch klar oder?  


Folgendes habe ich bisher so gehört:
„Sophie, was isst du denn dann, wenn wir essen gehen bzw. dann kannst du ja gar nicht mehr mit uns essen gehen.“
(Ach, kannst du es nicht ertragen, wenn ich im Restaurant neben dir sitze und evt. nichts esse, du aber schon? Auch dazu möchte ich anmerken, dass ich meistens abends eh nicht mehr esse, wer mit mir Abendessen gehen möchte, sollte mich, bis auf wenige, wirklich wenige Ausnahmen Nachmittags gegen 16./ 17.00 Uhr treffen).

„Sophie, das wird ja richtig anstrengend mit dir.“
Dazu meine Antwort: Essen mit mir und meiner somatischen Intelligenz ist schon immer anstrengend, fragt mal meine Kollegen im Büro, die können ein Lied davon singen, also ändert sich in diesem Punkt zumindest nichts.)

„Aber Sophie, du als Sportlerin, wo nimmst du denn dein Eiweiß her?“
Ach, haben nur Tiere Eiweiß? Mensch, wer sich einmal mit Ernährung beschäftigt hat und ich habe mich schon viel zu viel mit damit beschäftigt und bin es manchmal auch echt leid, der müsste doch wissen, das nicht nur Tiere Eiweiß haben.
Auch dazu wieder eine Anmerkung von mir: Tierische Proteine sind für den Körper gar nicht so gut verwertbar, wie pflanzliche Proteine.

„Schmeckt es denn?“
Neeee.....man na klar. Wenn jemand nicht kochen kann schmeckt es doch auch nicht oder? Das ist ein ganz einfaches Prinzip.

Was hatte ich denn noch.....
„Was willst du denn bei Mama essen?“
Tja, entweder muss Mama kochen, was Töchterchen isst oder es gibt Salat oder Töchterchen muss kochen.

Salat, Reis, Obst und Gemüse gehören doch eh zu meinem Lieblingsessen. Manchmal ertappe ich mich dabei, wie ich tagelang nur Salat esse und vollkommen glücklich bin.


ABER JA und jetzt kommt das, was alle hören möchten:
Das Leben ist anstrengend als Veganerin. Und wisst ihr wieso? Weil die Industrie es einem soooo schwer macht essen zu bekommen ohne tierische Produkte. Überall ist irgendwie Milch oder Ei drin oder Gelantine. WOZU??????
Oh ja als Bindemittel, fast vergessen.

Wieso kann ich veganen Kuchen backen, von dem niemand merkt (das war ein Versuch, danke meine liebe Cycling Ausbildung) das er vegan ist?
Natürlich ist es schwieriger an einem langen Tag, mal eben was zu essen.
Und natürlich plane ich jetzt noch mehr als vorher das Essen für den Tag.
(Meine B-Lizenz Mädels können berichten....).

Und ja, ich muss aufpassen nicht noch weniger zu essen. Das stimmt schon. Und damit meine ich nicht die Menge, sondern die Wertigkeit. Es reicht eben nicht, auch wenn es sich für mich manchmal so anfühlt, an einem Tag, an dem ich 2-3 Kurse gebe oder mache nur Salat und Reis zum Mittag zu essen und eine Banane in der Tasche zu haben.
Und Süßes, also das was mir vorher manchmal wirklich die Kalorien in die Tasche gespielt hat, esse ich eben auch nicht mehr. Einfach weil ich keinen Appetit darauf habe. Sehr spannend zu beobachten.

Für heute lasse ich das mal so stehen. Zu den gesundheitlichen und moralischen Aspekten komme ich in einem meiner nächsten Artikel.

Wer noch mehr zu Gründen/ Argumenten lesen möchte, liest hier:

Sonntag, 25. März 2012

Über Strausse und andere Vögel



Der Strauss der den Kopf in den Sand steckt. Ein wirklich schönes Bild, welches wir immer wieder in dieser Welt beobachten und erleben dürfen.


Es ist leider aber auch oft ein Bild für meine Umgebung.


Es ist sehr interessant, welche Personen man anzieht. Sind es doch oft diejenigen

die uns gedanklich stoßen – anstoßen. Entweder passt uns etwas an ihnen nicht und wir sollen etwas lernen oder sie sollen etwas lernen, weil wir eine Eigenschaft besitzen, die ihre Aufgabe darstellt. Letztendlich können wir von jedem Menschen der uns umgibt oder der unser Leben streift (ob kurz oder lang) etwas mitnehmen.


Spannend. Ich habe seit einiger Zeit, vielleicht auch schon immer,

Menschen um mich, die gerne den Kopf in den Sand stecken und sich einfach ausschweigen zu Dingen, zu Konflikten.


Wie ich das hasse, das Ausschweigen. Soll ich nun lernen das Schweigen zu ertragen oder sollen sie lernen Dinge auszusprechen? Meine Aufgabe hat wohl weniger mit diesem Part zu tun. Eher mit etwas anderem.

Aber darum geht es hier ja nicht.


Wie sagte eine enge Freundin über mich? Man kann mit mir über alles reden solange man über alles redet? Bingo.

(Dort ist der schwierige Punkt der Ehrlichkeit, sich selbst und in diesem Falle dann auch mir gegenüber, aber das Thema, folgt)

Sophie erkannt. Redet über alles. ALLES. Angenehm, unangenehm ganz egal. Alles ist machbar und händelbar und lösbar. Und alles ist eine Aufgabe. Aus absolut ALLEM kann man etwas lernen und mitnehmen.

Es gibt keine Probleme, es gibt zumindest für mich nur Herausforderungen, die eine Lösung erfordern.

So kommen wir zu den Vögeln in meiner Umgebung. So hat mich mancher schon in den Wahnsinn getrieben mit seiner Vogel-Stauss Mentalität. Aber momentan wird der Vogel abgeschossen oder habe ich die Vögel endlich abgeschossen?


Hahaha. Was für ein Wortspiel. Aber leider nicht witzig.


Ist es denn wirklich notwendig bei Problemen den Kopf in den Sand zu stecken und den anderen mit seinen Gefühlen im Stich zu lassen?


Natürlich gibt es immer den Moment, dass man sich klar werden muss über Dinge. Das man Zeit braucht um sich zu sortieren.

Aber darf ich darüber hinaus mein Gegenüber vergessen?


Es ist doch ein Fakt das jeder eine Verantwortung dem anderen Gegenüber hat. Und es eine Notwendigkeit und Selbstverständlichkeit sein sollte diese auch zu übernehmen. Gerade wenn man in engerer Verbindung zueinander steht (abgesehen davon, dass der Grad der Verbindung egal sein sollte).

Diese Verantwortung übernehme ich aber nicht, wenn ich den Kopf in den Sand stecke und den anderen in einem luftleeren Raum zurücklasse mit seinen Gedanken und seiner Unwissenheit darüber was geschieht.


Verantwortung für jemand anderes zu übernehmen setzt aber auch voraus, dass ich in der Lage bin die Verantwortung für mich und mein Leben zu übernehmen. Und wenn ich mich so umschaue....



Nun gut. So schade es ist. Jeder muss für sich morgens in den Spiegel schauen, sich in die Augen schauen und jeden Tag aufs neue entscheiden ob er fair, gerecht, ehrlich und sich der Verantwortung bewusst leben möchte.


Freitag, 9. März 2012

Zweischneidiges Schwert


Nicht hart werden ist die Herausforderung, in einer Welt in der man von allen Seiten mit Schatten konfrontiert wird.

In der die persönliche Enttäuschung, Gewalt, Verluste und Armut einen in den meisten Fällen von klein auf begleiten.

Nicht hart werden heißt es, wenn man sich in seiner Umgebung umschaut und alles dunkel ist.

Kein Schimmer Hoffnung, kein Lichtblick irgendwo.



Nicht hart werden heißt es, wenn man die Zeitungen aufschlägt. Und nicht hart werden heißt es,

wenn man immer und immer wieder auf die Schnauze fällt und niemand da zu sein scheint der einem aufhilft.



Nicht hart zu werden ist die Herausforderung in einer Welt in der es nur um Macht und Geld geht.

Nicht hart werden um sich zu schützen, wenn man die Zeitung aufschlägt.


Eine Schutzmauer ja, aber nicht verbittert und hasserfüllt werden.


Nicht hart werden heißt es, wenn Freunde einen enttäuschen.

Nicht hart werden den Freunden, sich selbst und der restlichen Welt gegenüber.


Verbittert werden und hart ist keine Herausforderung. Es ist der einfachste Weg, der wirklich wenig Kraft kostet.

Erst einmal. Man muss nur mit dem gehen was passiert.


Aus dem Buch„Die fünf Menschen die dir im Himmel begegnen“ von Mitch Albom stammt folgendes Zitat:


Zorn ist Gift. Er zerfrisst dich von innen heraus.

Wir glauben, der Hass sei eine Waffe,

die die Person verletzt die uns Unrecht getan hat.

Aber der Hass ist ein zweischneidiges Schwert.

Das Leid, das wir anderen zufügen, fügen wir uns selbst zu.


Wer hat schon einmal gehasst? Und wer ist darüber schon grau und unzufrieden geworden,

weil er alle Energie ins hassen gesteckt hat?


JA genau dort ist es, das zweischneidige Schwert. Sieh noch einmal hin, so weh es auch tut.

Und in den meisten Fällen merkt man es erst Jahre später.


Es heißt mutig bleiben auch wenn man enttäuscht wurde. Es heißt einmal mehr aufstehen als man hingefallen ist.

Es heißt Hoffnung zu haben, zu leben und zu geben. Für sich und für andere.


Es heißt tiefe Täler überstehen, weil dann die Sonne wieder kommt.

Und sollte es doch regnen heißt es Schuhe aus und barfuss tanzen.

Es heißt zu sehen wie unperfekt man ist und doch wie einzigartig und schön.

Es heißt zu lieben und zu geben. Dann kommt Liebe und Nehmen auch zu dir.

Dienstag, 28. Februar 2012

Freiheit bedeutet mir alles....



"Ich bau ´ne Stadt für dich aus Glas und Gold und Stein.
Die Straße, die hinausführt, führt auch wieder rein.
Ich bau eine Stadt für dich und für mich.
Eine Stadt in der es keine Angst gibt nur Vertraun

wo wir die Mauern aus Gier und Verächtlichkeit abbauen.
Wo das Licht nicht erlischt!
Das Wasser heilt!"


Ich bau eine Stadt für dich – Cassandra Steen ft. Adel Tawil



Es heißt also:

ich baue eine Stadt für dich, aus Glas und Gold und Stein...

und nicht ein Gefängnis.


es geht weiter: ...Die Straße, die hinausführt, , führt auch wieder rein...

nicht: wenn du einmal drinnen bist, lass ich dich nie wieder raus.



Seit einiger Zeit beschäftigt mich das Thema Freiheit. Und ich habe mir vorgenommen sie von allen möglichen Seiten zu beleuchten. Ich habe viele Lieder dazu und viele Gedanken und mit vielen Menschen darüber gesprochen.

Alles was ich dazu schreibe sind meine Gedanken, meine Gefühle und das was ich im Alltag um mich rum

beobachte. Letztendlich muss jeder für sich selber Entscheidungen treffen und damit leben.


Als erstes möchte ich mich dem Thema Freiheit in Beziehungen widmen.

Diese Thematik ist eine der spannendsten, wie ich finde.

Und auch oft Verursacher des größten Leides.


Ich selber empfinde meine Freiheit als das größte Gut was ich besitze. Denn sobald ich eingesperrt werde fange ich an zu beißen und um mich zu schlagen. Damit meine ich meine geistige, aber auch meine „körperliche Freiheit“.


Freiheit in Beziehungen ist oft gleichzusetzen mit Sicherheit.

Klar in dieser Welt, in der nichts mehr sicher ist, wie Silbermond schon in einem Song erwähnte....


(Gib mir ein kleines bisschen Sicherheit in einer Welt in der nichts sicher scheint. Gib mir in dieser schweren Zeit irgendwas das bleibt.
Gib mir einfach nur ein bisschen Halt. Und wieg mich einfach nur in Sicherheit.
Hol mich aus dieser schnellen Zeit. Nimm mir ein bisschen Geschwindigkeit.
Gib mir was...irgendwas, das bleibt.)



Warum benötigen wir Sicherheit. Haben wir verlernt in uns selber sicher zu sein?

Weil wir zu viel Wert auf die Meinungen und Blicke der anderen legen. Woher kommt das? Das die Welt sich schneller dreht und morgen alles vorbei sein könnten? Warum sind wir unsicher und waren es unsere Eltern auch schon?


Warum haben wir solche Angst vergänglich zu sein? Das Morgen bekommen wir dann ja eh nicht mehr mit.


In sich sicher sein. Wie das wohl geht. Ich möchte behaupten, aus Erfahrungen, dass ich in mir sicher bin. Ich benötige keine Sicherheit. Weder von einer Frau noch von einem Mann. Noch von gekauften Dingen. Was ich also will bzw. mir wünsche ist jemand der auch in sich sicher ist. Von mir bekommt man Sicherheit durch Liebe, nicht durch Bestätigung, gekauften Sicherheiten oder gar einem Käfig.


Denn Fakt ist: morgen kann alles vorbei sein und sich ändern. Eine Garantie für Unendlichkeit haben wir nicht. Hatten wir auch noch nie. Von daher ist es eine Farce sich über Besitztümer und Gefängnisse Sicherheit schaffen zu wollen.

Ich kann mich morgen verändern und nicht mehr wollen, genauso kann ich jemanden treffen der mich umhaut. Und meinem gegenüber kann das gleiche passieren. Keiner –ich betone- keiner ist frei davon.


Was bedeutet ein Gefängnis in dem ich lebe oder leben lasse?

Angst, Unsicherheit und Eigentum.

Ein anderer kann niemals mein Eigentum sein. Alles beruht auf Freiwilligkeit.

Durch einsperren erreiche ich nur, dass der andere die Freiheit riecht und will.

Warum wird gelogen, betrogen und verschwiegen?

Weil ich Angst habe, dass mein Gegenüber nicht mehr sicher ist. Das ich nicht mehr Sicher bin?

Verstanden habe ich Beziehungen die Käfigen ähneln noch nie. Zu sehr liebe ich die Freiheit, aber auch die damit einhergehende Ehrlichkeit.


Das Problem mit der Freiheit, welches ich erlebt habe ist in einem Zitat von Ulrich Häusler sehr gut zusammengefasst.

Wurde mir doch empfohlen, es von zukünftigen Partnern unterschreiben zu lassen, bevor man sich aufeinander einlässt.

Zu oft wurde die Freiheit die ich gebe, die grenzenlos ist und nur auf Ehrlichkeit basiert durch Unehrliches, respektloses Verhalten mit Füssen getreten. Das wiederum ist nicht der Sinn von Freiheit.


(Freiheit heißt es macht manchmal auch Sinn,
dass meine Freiheit da enden muss, wo die Freiheit eines Anderen beginnt.)

(Curse – Freiheit)


Zurück zu Ulrich Häusler:


Freiheitsspiel

Spielst Du mit mir das Spiel
der Freiheit -
aber wenn ich Dich loslasse,
lasse mich nicht fallen.


Käfige veranlassen oft, wie schon geschrieben, dazu Dinge zu machen und zu verheimlichen. Was wichtiger ist in einer Beziehung (ganz gleich ob Liebesbeziehung, Freundschaft,...) ist meiner Meinung nach eine Frage der Priorität. Was wünsche ich mir von meinem Gegenüber.

Will ich das Ehrlichkeit an oberster Stelle steht oder will ich, dass mein Gegenüber in meinem Käfig funktioniert und mir Sicherheit gibt.


Wie viele Paare kenne ich, die lieber sicher und unglücklich leben, als in sich sicher und frei?

Ist es das was zählt im Leben?


Ich habe mich ganz klar einmal entschieden.


Freiheit bedeutet mir alles.

Alles hat aber auch seinen Preis. (Ulrich Häusler)

Bisher habe ich immer den Preis bezahlt und ich werde es weiterhin tun.


Ich möchte Ehrlichkeit. Von mir – mir gegenüber. Und von meinem Gegenüber – sich gegenüber und mir gegenüber. Nichts empfinde ich als eine größere Herausforderung, als mit jemandem in einer Beziehung zu stehen, von dem ich das Gefühl habe, dass er nicht ehrlich ist. Weil er einen Käfig will.


Macht das Sinn?


Ich sage also, Menschen die in Käfigen sind, sind früher oder später nicht ehrlich, weil sie wissen, dass der andere es nicht für gut heißt?

Weil sie auf der einen Seite den Käfig wollen, er gibt ihnen Sicherheit, aber doch die Freiheit riechen?


Zu viele Menschen kenne ich, die ihren Partner betrogen haben.

Wann fängt betrügen an, im Kopf oder erst wenn man es tut?

Der Reiz ist zu groß verbotenes zu tun.


Nun komme ich, reiße alle Mauern ein, nichts ist Verboten. Alles ist erlaubt, außer mit Füßen treten.

Ich habe noch keinen Menschen getroffen der damit umgehen kann.

Im Gegenteil, nachdem ich alle Mauern eingerissen habe und somit das äußere Gefühl der Sicherheit genommen habe. Fangen sie an Stein um Stein die Mauern wieder aufzubauen.


Das ist der Punkt an dem ich dann gehen muss.


Zwei Lieder begleiten mich dazu:


„Das nenn ich Freiheit“ von Inflabluntahz....


Einzelne Textpassagen lauten wie folgt:


Deswegen sollte man jeden Tag, jede Sekunde
in seinem Leben seine Freiheit zu schätzen wissen.
Freiheit entsteht im Kopf,im Herzen und sie lässt dir Flügel wachsen,
die jedes Meer, jeden noch so großen Ozean zu überqueren bereit sind
ich weiß ja selbst wie verrückt das klingt, aber das nenn ich Freiheit!

Mögen alle Stifte brechen ich fühl mich frei wenn ich schreibe
zerreiße Seiten stell mich auf die Straße und schreib es mit Kreide
und auch wenn Wolken aufziehen ich bleibe frei wenn mich der Regen trifft
und spült er meine Worte weg, dann lach ich weils halt Leben ist.

Ich seh der Sonne gerne zu ist sie abends rot gefärbt
der Horizont unendlich und die Winde spieln' ihr großes Konzert
ich muss zugeben, es ist wahrlich nicht oft so
doch solche Augenblicke zeigen: es lohnt sich warten, also Kopf hoch
Ich schreib es nieder und mach mich frei von Enttäuschung

denn ob ich morgen sterbe weiß ich nicht wer weiß, vielleicht heut schon
Doch jetzt bin ich frei und kann auch morgen noch lächeln
Gutes zu schätzen wissen, trotzdem im verborgenen schätzen
und ich mein nicht das Geld, ist nur geschmolzenes Eisen
doch unbezahlbar ist die Freiheit in den goldenen Zeiten
und ich muss lächeln, jedesmal wenn ich vor Glück schon Tränen weine
ein kurzer Augenblick und doch Momente für die Ewigkeit..
DAS NENN ICH FREIHEIT



und „Freiheit“ von Curse:


Freiheit bedeutet sein wie ich bin, Freiheit heißt für mich Fehler machen wie’n Kind.
Und wenn’s sein muss, fall ich halt hin.
Doch ich steh wieder auf, Freiheit heißt zöger nicht, sondern lauf
Wenn du weißt was du willst, dann tu es, wenn nicht dann tust du es auch
Freiheit bedeutet frei sprechen, frei machen, frei bleiben
Mauern die, die Angst vom Versagen errichtet einreißen, Mut haben
Freiheit bedeutet auch zu enttäuschen, sich selbst zu erfüllen
anstatt die Erwartungen von anderen Leuten
Freiheit heißt auch Entscheidungen treffen
Freiheit heißt sich hin und wieder auch die Freiheit zu nehmen die Meinung zu wechseln
Freiheit heißt es macht manchmal auch Sinn,
dass meine Freiheit da enden muss, wo die Freiheit eines Anderen beginnt
Aber Freiheit darf niemals heißen: entsagen von unseren Rechten
Nach ihr zu leben, zu streben und frei über sie zu sprechen
Mit meinen Texten kann ich nur meinen kleinen Teil beitragen
Freiheit kann man nicht eindämmen, Freiheit muss man ausatmen.



In diesem Sinne....