Freitag, 14. Februar 2014

Von Zugfahrten und anderen Gedanken


Bei langen Zugfahrten oder Autofahrten, wenn die Welt an mit vorbeizeiht, dann ist immer Denkzeit angesagt. Mit Musik in den Ohren, wenn alles an mir vorbeizieht habe ich das Gefühl undendlich mit meinen Gedanken zu sein. Nur ich, in mir und meinem Kopf.
Die Welt zieht an mir vorbei. Ich sehe Dörfer, Bäche, Tiere. Ich sehe schönes und weniger schönes. Ich rieche nicht. Ich schmecke nicht. Ich sehe nur. Vor den Kulissen und hinter den Kulissen.

Menschen kommen mir in den Sinn. Einige alte Freunde vor meinen Augen. Mit ist so, als würden sie immer mit mir reisen. Obwohl sie manchmal gar nicht mehr aktiv teilhaben an meinem Leben. Da hätten wir meine alte Freundin. Sobald ich mich auf eine Fahrt begebe ist sie mit mir. Ich denke an erlebtes und unerlebtes. Ich denke an Wünsche die wir geteilt haben an vergangenes und an aktuelles. Ich denke an gesprochenes und unausgesprochenes.

Es heißt ja nachts herrscht eine andere Realität. Ich finde auf Fahrten auch. In diesem leeren Raum herrscht eine Magie. Viele Menschen an einem Ort und jeder hat ein Ziel. Ankommen. Und jeder hat einen anderen Weg, obwohl wir augenscheinlich alle denselben haben! Jeder ist mit seinen Gedanken, mit seinem Buch, mit seiner Musik. Allein. Allein mit seinem Leben.
Diese Magie der Fahrt. Alles bewegt sich nur ich selbst stehe still. Kein Wunder, dass die Gedanken anfangen zu kreisen.

Bewege ich mich nicht, sondern werde bewegt.

Müssen sich unsere Gedanken bewegen, wenn wir bewegt werden? Was passiert sonst mit uns? Würde uns dieses Gefühl verrückt machen?